Blasenschwäche: Nur Schutz statt Therapie?

Blasenschwäche: Nur Schutz statt Therapie?

Wird Blasenschwäche aus Scham verschwiegen und nicht behandelt, beginnt häufig ein langer Leidensweg. Denn wer den Gang zum Arzt meidet, muss viele Nachteile in Kauf nehmen: Verzicht auf Diagnose und Therapie, Angst vor peinlichen Gerüchen und zahlreiche Einschränkungen im Alltag. Eine fehlende Diagnose belastet zudem das Portemonnaie, da alle Hygieneartikel auf eigene Rechnung gekauft werden müssen.

Blasenschwäche ist nicht nur ein medizinisches Problem, sondern auch eine große psychische Belastung. Schamgefühle hindern daher viele Betroffene, sich rechtzeitig einem Arzt anzuvertrauen. Sie verschweigen ihr Leiden so lange wie möglich und ziehen es vor, auf eigene Rechnung Vorlagen und Windeln zu kaufen. „Im Hinblick auf eine frühe und wirksame Therapie ist es leider wenig hilfreich, wenn Hygieneprodukte als Notlösung dienen und der Arztbesuch dauernd aufgeschoben wird“, erklärt Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Seniorenliga. Denn hinter dem Kontrollverlust über die Blase kann auch eine ernste Erkrankung stecken. Daher sollte der erste Gang immer zum Arzt führen. „Ein Hilfsmittel bietet Schutz, kann aber keine Therapie ersetzen“, betont Erhard Hackler. Wichtig ist, dass Patienten die Ursache für ihre Blasenschwäche herausfinden und wirksame Maßnahmen ergreifen. Oft hat sich dann die Frage nach geeigneten Hilfsmitteln in Form von Windeln von selbst erledigt.

Inkontinenz betrifft viele Menschen


Obwohl rund sechs Millionen Menschen in Deutschland an Blasenschwäche leiden, wird meist darüber geschwiegen und damit die Chance auf rasche Hilfe vergeben. Dabei sind in den letzten Jahren enorme Fortschritte bei der Behandlung der Blasenschwäche erzielt worden, mit denen 90 Prozent aller Patienten erfolgreich therapiert werden können. Im Idealfall sollten Vorlagen und Windeln nur über die Zeit hinweghelfen, bis Medikamente oder andere Therapiemaßnahmen wirken.

 Die wichtigsten Informationen zum Thema Inkontinenz hat die Deutsche Seniorenliga in der Broschüre „Blasenschwäche ist kein Schicksal“ zusammengefasst. Sie ist kostenlos erhältlich bei der Deutschen Seniorenliga e.V., Heilsbachstr. 32 in 53123 Bonn oder kann im Internet unter http://www.dsl-blasenschwaeche.de abgerufen werden.